Ausbildung zum CMD-Therapeuten mit Zertifikat
Integrative Therapie bei einer CMD
Funktionsstörungen des cranio-mandibulären Systems erkennen und behandeln.
Die Stärke dieses Kurses ist es auf konkrete Fragen auch konkrete Antworten zu liefern.
Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist ein Überbegriff für strukturelle, funktionelle, biochemische und psychische Fehlregulationen der Muskel, nervalen, zentralnervösen und Gelenkfunktion der Kiefergelenke.
Störungen im craniomandibulären System können durch viele Faktoren ausgelöst und beeinflusst werden.
Okklusale Störfaktoren, Störungen aus den benachbarten Regionen sowie psychoemotionale Belastungen spielen eine erhebliche Rolle bei der Entstehung von einer CMD.
Verhaltensstörungen, die zum Bruxismus führen, ist einer der häufigsten Ursachen für die Entstehung einer CMD.
Laut der Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und Therapie gehören zu einer CMD:
• Schmerzlose und schmerzhafte Funktionsstörungen im Kausystem an Muskeln, Gelenken, nervalen System und Zahnsystem
• Verschiedenen Knackphänomene
• Mundöffnungsstörungen
• Beschwerden, die über das Kausystem hinausgehen
Die Aufgabe der Therapeuten ist es unter diesen Möglichkeiten zu differenzieren und ein spezifisches Therapieangebot auszuwählen und durchzuführen.
Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit den Zahnmedizinern eine wesentliche Voraussetzung für einen Therapieerfolg.
Dabei geht es im Wesentlichen um myofaszialen Schmerzen, neurogenen Symptome, strukturelle Störungen im Gelenk mit Kapsulitiden, Arthritiden, Arthrose Diskusverlagerungen und Veränderungen und deren Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem mit Folgen auf den ganzen Körper.
Der Therapeut ist hier der Therapiemanager.
In diesem kompakten Kurs wird ein praxistaugliche und vielfach valide erprobte Befunderhebung im Ausschlussverfahren mit einem Befund-Algorithmus gelernt, der in den zeitlich begrenzten Behandlungszeiten, die dem Therapeuten zur Verfügung stehen, auch umsetzbar ist.
Der Teilnehmer wird durch den Befundweg von der Anamnese, regionale Differenzierung bis hin zur strukturellen Differenzierung geführt.
Es werden in diesem Kurs konkrete Lösungsvorschläge für eine erfolgreiche Therapie angeboten, die dann in den praktischen Durchführungen geübt und angewendet werden.
Hier wird dann auch immer wieder der Bezug zur Zahnmedizin gesucht und gefunden.
Ausbildungsaufbau | 1. Tag bis 3.Tag mittags:

Referent Olaf Lippek (Physiotherapeut)
Einführung in die Problematiken einer CMD, Standardisierungen, aktuelle wissenschaftliche Lage, Studienlage, Evidenzen
Darstellung der Funktionszusammenhänge zwischen HWS, Kiefergelenk und Cranium und dem nervalen System
Anatomie, funktionelle Anatomie, Pathologien
Einblick und Diskussion in ganzheitliche Zusammenhänge
Untersuchung und Differentialdiagnostik von der Anamnese über regionaler Differenzierung bis hin zur strukturellen Differenzierung.
Aufbauend auf die Befund Ergebnisse werden spezifische Behandlungstechniken und Strategien angewandt. Hier werden auch Videos von Patienten die praktische Arbeit unterstützen. Behandlung Kiefer, Intra-, Extraoralgelenk
Unterscheidung von funktionellen von strukturellen Störungen
Ortho-okklusaler Differenzierung, unterscheiden zwischen muskulären, Gelenk Problematiken gegenüber okklusalen Störungen
Faszien Schulter, Hals
Muskelbehandlung, Weichteilbehandlung
Befund und Behandlung von nervalen Störungen im Kausystem und oberer HWS
Mundöffnungsstörungen
Behandlung von Knackphänomenen
Behandlung der Hals Faszien und der oberen HWS
Praktische Übungen für die Patienten
Ausbildungsaufbau | 3.Tag mittags bis Seminarende:

Referent Christoph Wolter (Zahnarzt)
Zahnmedizinische Grundlagen zur Beurteilung des Kauapparates
Funktionelle Störungen-ausgehend von und einflussnehmend auf das orofaziale System
Funktionsbefund bei einer CMD und Vorgehensweise aus zahnärtzl. Sicht
Funktionsstörungen im Kiefer- und Gesichtsbereich mit Therapiestrategien
Okklusionsschienen versus Funktionelle Aufbiss Schienen
Übersicht und Funktionen und Einsatz der verschiedenen Schienentypen.
Fallbeispiele
Zusammenarbeit und Schnittstelle zwischen Physiotherapeuten und Zahnarzt
Abrechnungsrechtliche und gesetzliche Aspekte
Ihre Referenten:
Olaf Lippek (Physiotherapeut)
Seit über 40 Jahren ist er als Physiotherapeut tätig und beschäftigt sich seit drei Jahrzehnten intensiv mit dem Thema craniomandibuläre Dysfunktion (CMD). In seiner Praxis in Hameln liegt der Schwerpunkt auf CMD sowie auf orthopädischen Fragestellungen. Jährlich führt er etwa 2.500 CMD-Behandlungen durch.
Dank der engen Kooperation mit regionalen und überregionalen Zahnärzten hat er ein praxiserprobtes und evidenzbasiertes Befund- und Therapiekonzept entwickelt, das er seit 20 Jahren an verschiedenen medizinischen Weiterbildungsinstituten lehrt.
Er ist ausgebildeter Manualtherapeut, hat die OMT-Weiterbildung abgeschlossen und sich eingehend mit der Funktionsanalyse nach Brügger befasst. Darüber hinaus war er zehn Jahre lang in der Arbeitsgemeinschaft für Manuelle Therapie des ZVK aktiv tätig.
Christoph Wolter (Zahnarzt)
Er ist Zahnarzt aus Leidenschaft, mit besonderem Fokus auf die Behandlung von craniomandibulären Dysfunktionen (CMD).
Seit 2004 als Zahnarzt tätig, führt er seit 2014 gemeinsam mit einem Kollegen eine eigene Praxis in Hameln.
Im Bereich der CMD hat er zahlreiche Weiterbildungen absolviert, unter anderem die strukturierte Fortbildungsreihe „Funktionsdiagnostik und Therapie“ am Philipp-Pfaff-Institut in Berlin, und sich intensiv auf dieses Fachgebiet spezialisiert.
Ein besonderes Anliegen ist ihm die interdisziplinäre Zusammenarbeit: Seit vielen Jahren kooperiert er eng mit Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten, um seinen Patienten eine umfassende Betreuung zu ermöglichen.
Weitere Kursinformationen:
Teilnehmerzahl: | max. 24 |
Unterrichtseinheiten: | 30 UE |
Fortbildungspunkte: | 30 |
Seminargebühren: | 460 EUR |
Seminarzeiten: | jeweils von 09:00 Uhr bis ca. 17:00 Uhr |
Kursleitung: | Olaf Lippek (Physiotherapeut) und Christoph Wolter (Zahnarzt) |
Voraussetzungen: | Abgeschlossene Ausbildung in Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie oder Zahnmedizin |
Mitzubringen sind: | - Schreibutensilien - ein kleines Lineal - ein Paket latexfreie Einmalhandschuhe |