Umfrage Instabilitäten des Handgelenkes
Ergebnisse der Umfrage zur Befundung und Behandlung von Instabilitäten des Handgelenkes
Abstract
Hintergrund:
Bislang existiert für die handtherapeutische Befundung und Behandlung von Instabilitäten des Handgelenkes kein Standard. Empfehlungen der therapeutischen Nachbehandlung in der Fachliteratur beziehen sich meist auf die Dauer und Art der Immobilisation sowie Einschränkung der ausführenden Aktivitäten. Konkrete Maßnahmen sind wenig beschrieben und wissenschaftlich kaum belegt. Spezifische Vorgehensweisen werden allenfalls im Bezug zu einzelnen Instabilitätsmustern untersucht und diskutiert.
Ziel:
Ziel der Studie war es zu erfahren, wie aktuell in der handtherapeutischen Praxis bei Handgelenks-Instabilitäten im allgemeinen und der skapholunären Instabilität im speziellen vorgegangen wird und dabei eine Gewichtung diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten bei Instabilitäten des Handgelenkes zu erheben. Dafür orientierten wir uns an folgenden Fragen: Welche Tests werden zur Befundung herangezogen und welche Behandlungsmaßnahmen kommen zum Einsatz? Wie verteilen sich dabei die Häufigkeiten der durchgeführten Maßnahmen und für wie wichtig/effektiv werden diese gehalten?
Methode:
Wir führten über insgesamt 20 Wochen eine Online-Umfrage unter Ergo- und Physiotherapeuten, die in der Handtherapie tätig sind durch. Es nahmen insgesamt 100 Therapeuten an der Umfrage teil. Der Fragebogen teilte sich in die Themenbereiche Instabilitäten des Handgelenkes im Allgemeinen und skapholunäre Instabilität im Speziellen. Jeder Bereich hinterfragte sowohl die Auswahl von Befund- als auch von Behandlungsmaßnahmen.
Ergebnisse:
Die am häufigsten angewandten Testungen bei Instabilität des Handgelenkes waren der Scaphoid-Shift-Test nach Watson und der Discus-Provokationstest. Bei dem Verdacht einer SL-Band-Verletzung werden am häufigsten der Watson-Test und die Druckschmerzhaftigkeit auf dem SL-Spalt überprüft. Die vorrangigen Behandlungsmaßnahmen bei Instabilitäten des Handgelenkes waren Patientenschulung, muskuläre Kräftigung (vorrangig isometrisch) und Schmerzbehandlung. Die Schienenbehandlung und das imaginäre Training werden eher selten angewandt. Häufig durchgeführten Behandlungsmaßnahmen wurden größtenteils auch eine größere Wichtigkeit und Effektivität zugeordnet. Die größte Abweichung zwischen Wichtigkeit und Effektivität ergab die Patientenschulung, die zwar als wichtig, aber nur mäßig effektiv eingeschätzt wurde.
Schlussfolgerung:
Ein standardisiertes Vorgehen in der Befundung und Behandlung von Instabilitäten des Handgelenkes ist unserer Meinung nach erstrebenswert. Diese Umfrageergebnisse könnten als erste Orientierung dafür herangezogen werden.
Schlüsselwörter:
Handgelenk, Instabilität, DISI, skapholunäre Dissoziation, carpale Instabilität, Handtherapie
Die vollständige Auswertung finden Sie hier [484 KB]
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Akademie für Handrehabilitation | Frau Cornelia Paries