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Strecksehnenverletzungen

Mobilisieren oder schonen?

Ein Artikel von Frau Sabrina Steinweiß, erschienen in der Fachzeitschrift "ergopraxis", Ausgabe 10/2014 des Thieme Verlages.

Den kompletten Artikel finden Sie hier [1.104 KB] .

Mit freundlicher Genehmigung des Thieme Verlags.
Link: https://www.thieme.de/ergotherapie

Leseprobe:

Die Haut dorsal der Finger ist relativ dünn, die Strecksehnen sind somit kaum geschützt. Eine Verletzung mit Messer, Glasscherben oder Maschinen ist schnell passiert. Aber auch thermische Einwirkungen können die Strecksehnen betreffen, da man zum Beispiel bei einer Verbrennungsgefahr des Gesichtes die Hände schützend vor das Gesicht hält. Strecksehnenabrisse können auch die Folge rheumatischer Erkrankungen oder einer Plattenversorgung bei Radiusfraktur sein. Abrisse in Zone 1 nennt man Malletfinger, Hammerfinger oder „Hausfrauenfinger“.

Sie passieren zum Beispiel beim Ballsport, beim Bettenmachen oder wenn man mit dem Finger Zellophanfolie durchlöchert. Strecksehnenverletzungen unterscheiden sich in ihrer Art, je nach Lage und Ausmaß der Verletzung. Der oder die betroffenen Finger hängen in diesem Fall distal der Verletzung herab und können nicht mehr aktiv in Extension gebracht werden. Die Sehne kann komplett durchtrennt oder auch nur angerissen sein.

Das zu diagnostizieren, liegt in der Hand eines Chirurgen. Bei einer Strecksehnenverletzung wird in der Regel immer operiert. Liegt die Verletzung in Zone 1, bevorzugt man jedoch eine konservative Versorgung mittels Stack'scher Schiene.

Für die Nachbehandlung sind fundierte anatomische Kenntnisse wichtig, zum Beispiel die Unterteilung der Zonen nach Verdan, da sich hiervon die Nachbehandlungskonzepte ableiten.

In einer Untersuchung fand man heraus, dass Verletzungen in den Zonen mit ungeraden Zahlen prognostisch ungünstiger sind als die Zonen mit geraden Zahlen. Die Dauer der Ruhigstellung nimmt von proximal nach distal zu. Zone 8, 7 und 6 immobilisiert man in der Regel für drei Wochen, Zone 5 und 4 für vier Wochen, Zone 2 und 3 für fünf Wochen und Zone 1 für mindestens sechs Wochen.

Ziele und Art der Nachbehandlung
Die wesentlichen Ziele der Nachbehandlung sind:
• Wiedererlangen des physiologischen Zustandes der Sehne im Hinblick auf Gleitfähigkeit, Zugfestigkeit und Kraft,
• Erhalt des Bewegungsausmaßes im Gelenk,
• Schutz der Naht und Sicherung des Operationsergebnisses.

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