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Sehnenverletzungen führen ohne adäquate Behandlung häufig zu dauerhaften Funktions- und Bewegungseinschränkungen.

Grundlage jeder erfolgreichen Therapie ist ein atraumatisches operatives Vorgehen unter Erhalt der Gefäßversorgung über die Vincula tendinea sowie die präzise mikrochirurgische Nahttechnik.

Bei Beugesehnenverletzungen wird eine primäre oder spätprimäre Naht innerhalb von 14 Tagen empfohlen.

Standard ist die Kernnaht nach modifizierter Kleinert-Technik in Kombination mit einer feinadaptierenden Oberflächennaht.

Anschließend erfolgt eine dynamische Nachbehandlung mit kontrollierter Bewegung zur Vermeidung von Verklebungen bei gleichzeitiger Schonung der Sehne. Eine volle Belastbarkeit ist nach etwa zwölf Wochen gegeben.

Wenn eine direkte Naht nicht möglich ist, wird eine zweizeitige Rekonstruktion durchgeführt.

Dabei wird zunächst ein Silastikstab als Platzhalter implantiert, bis sich ein neues Gleitlager gebildet hat.

In einem zweiten Eingriff erfolgt die Transplantation einer autologen Sehne, meist der Palmaris-longus-Sehne, unter Erhalt der Ringbandsysteme.

Bei Strecksehnenverletzungen wird zwischen Verletzungen des End-, Mittel- und Grundgelenks unterschieden.

Am Endgelenk wird in der Regel konservativ mit Ruhigstellung in Überstreckstellung für sechs bis acht Wochen behandelt.

Im Mittelgelenk erfordert eine Läsion des Strecksehnenmittelzügels meist eine operative Naht, um eine Knopflochdeformität zu vermeiden.

Bei Grundgelenksverletzungen erfolgt die operative Rekonstruktion mit feiner Naht und mehrwöchiger Ruhigstellung in funktioneller Stellung.

Daumenstrecksehnenrupturen werden, falls eine direkte Naht nicht möglich ist, mit einer Sehnentransposition des M. extensor indicis proprius rekonstruiert. Entscheidend ist dabei die korrekte Spannungseinstellung, um die Streckfunktion dauerhaft zu sichern.

Towfigh und Gruber betonen, dass der Erfolg in der Sehnenchirurgie von drei Faktoren abhängt:
exakter Operationstechnik
, struktur- und durchblutungserhaltendem Vorgehen sowie einer frühfunktionellen, überwachten Nachbehandlung, die gemeinsam eine dauerhafte Wiederherstellung der Handfunktion ermöglichen.

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