Das Krankheitsbild entsteht durch eine Verdickung der Beugesehne im Bereich des A1-Ringbandes auf Höhe der Mittelhandköpfchen. Dadurch gleitet die Sehne beim Strecken nicht mehr frei, was zu einer typischen Schnappbewegung oder Streckhemmung führt. Bei Säuglingen tritt eine angeborene Form auf (Pollex flexus congenitus), während bei Erwachsenen meist degenerative Veränderungen, Mikrotraumata oder Arthritis die Ursache sind.
Betroffen sind vor allem Frauen im mittleren bis höheren Lebensalter, häufig am Mittel- und Ringfinger, seltener am Daumen. Begleitend kann die Erkrankung mit Karpaltunnelsyndrom oder Morbus Dupuytren auftreten. Typisch sind morgendliche Streckbeschwerden, Druckschmerz über dem Mittelhandköpfchen und ein tastbarer, verschieblicher Sehnenknoten.
Die konservative Therapie umfasst Kortisoninjektionen, die bei etwa zwei Dritteln der Patienten für etwa ein Jahr wirksam sind. Wiederholte Injektionen sind jedoch wegen des Risikos von Sehnenschäden und Spontanrissen nicht empfohlen. Ergänzend können Antiphlogistika oder resorptive Cremes (z. B. mit Diclofenac oder DMSO) eingesetzt werden.
Die operative Behandlung ist die einzige dauerhaft wirksame Therapie. Dabei wird das A1-Ringband über einen kleinen Hautschnitt längs gespalten oder teilweise entfernt, gegebenenfalls mit gleichzeitiger Resektion verdickten Sehnenscheidengewebes. Der Eingriff ermöglicht eine sofortige Wiederherstellung der Gleitfähigkeit.
Komplikationen wie Verletzungen der Gefäß-Nerven-Bündel sind sehr selten, insbesondere bei mikrochirurgischer Technik unter Lupenbrille. Die Erfolgsquote der Operation ist hoch, während die Wirksamkeit von Kortison mit jeder weiteren Injektion deutlich sinkt.
Carls fasst zusammen:
Nur durch die operative Spaltung des A1-Ringbandes lässt sich die freie Sehnenfunktion dauerhaft wiederherstellen, wodurch eine vollständige Schmerzfreiheit und Beweglichkeit erzielt wird.
