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Narbenbehandlung und Narbenpflege

Geschmeidig mobilisieren

Ein Artikel von Frau Marion Fischer und Frau Annika Moldenhauer, erschienen in der Fachzeitschrift "ergopraxis" Ausgabe 03/2015 des Thieme Verlages.

Den kompletten Artikel finden Sie hier [1.278 KB] .

Mit freundlicher Genehmigung des Thieme Verlags.
Link: https://www.thieme.de/de/ergopraxis/

Leseprobe:

Unter einer Narbe beziehungsweise einem Narbengewebe versteht man in der Medizin ein minderwertiges, faserreiches Ersatzgewebe. Es ist das Ergebnis einer Wundheilung [1]. Narben entstehen als Reaktion des Körpers auf Verletzungen der Haut. Oberflächliche Verletzungen heilen in der Regel unsichtbar aus, tiefere Verletzungen gehen dagegen mit einer Narbenbildung einher. Die Narbenbildung läuft immer nach dem gleichen Wundheilungsprozess ab [2]. Man unterscheidet dabei drei Stadien: Entzündungs-, Proliferations- und Umbauphase.

Therapie während der Entzündungsphase
Die Narbenbehandlung ist abhängig von der Wundheilungsphase, in der sich die Wunde befindet. Außerdem spielt die Narbenform eine Rolle. Während der Entzündungsphase zeigen sich typische Entzündungszeichen:
Das Wundgebiet ist gerötet und geschwollen. Wichtig sind sterile Bedingungen und dass man den Patient über den richtigen Umgang mit der Wunde/Narbe informiert („Patientenaufklärung“).

Ergotherapeuten können bereits in dieser frühen Phase verschiedene Maßnahmen ergreifen:
• Lymphabfluss durch Lymphdrainage/Hochlagerung unterstützen
• arterielle Wundernährung und venöse Durchblutung durch sympathikustonusdämpfende Maßnahmen bzw. Hochlagern, Bewegen oder Kompression verbessern
• Zugentlastung durch Wundverschlussstreifen oder Tapes
• die Extremität bewegen, Thromboseund Kontrakturprophlaxe
• evtl. Schiene zur Ruhigstellung, um die Heilung zu unterstützen

Therapie während der Proliferationsphase
Aufgrund der Entstehung von Blutgefäßen (Angiogenese) ist das Gewebe während der Proliferationsphase glänzend rot. Bei ungenügender Schonung verlängert sich die Entzündungsphase. Durch die resultierende
erhöhte Proliferation der Fibroblasten kommt es im weiteren Verlauf häufiger zu Narbenhypertrophien.
In der frühen Proliferationsphase und vor dem Fadenzug kann man die Narbe und ihr Umgebungsgewebe indirekt im Rautengriff behandeln. Dabei bewegt man die gesamte Gewebeschicht mit Zeigefinger und Daumen beider Hände in alle Richtungen.

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