Dawils erklärt, dass beim Morbus Dupuytren die Palmaraponeurose und umliegende Faszien verdicken und sich dadurch Spannungen entlang der myofaszialen Ketten aufbauen. Diese Spannungen können über die Faszienverbindungen von Schulter, Brust und Rücken bis in die Hand übertragen werden. Eine lokale Behandlung der Hand greift daher zu kurz – entscheidend sei die Betrachtung des gesamten faszialen Kontinuums, das den Körper von der Brust über den Arm bis in die Hand durchzieht.
Er empfiehlt den Einsatz gezielter faszialer Techniken, um Spannungen in der oberflächlichen frontalen Armlinie (OFAL) zu regulieren, die im Bereich der Palmaraponeurose endet. Dazu zählen Myofascial Release, Faszien-Release-Strich-Techniken sowie die Mobilisation der Faszien von Pectoralis major, Latissimus dorsi, Bizeps und Flexorenkompartiment. Die Behandlung beginnt proximal – etwa am Retinaculum flexorum – und arbeitet sich schrittweise distal vor, um eine gleichmäßige Spannungsverteilung zu erreichen.
Dawils betont, dass sich diese Therapieformen an den Erkenntnissen der Anatomy Trains nach Thomas Myers orientieren, auch wenn deren Wirksamkeit beim Morbus Dupuytren bislang nicht wissenschaftlich belegt ist. Ergänzend empfiehlt er aktive Bewegungsübungen zur Dehnung der gesamten faszialen Kette sowie Wärmeanwendungen, um die viskoelastischen Eigenschaften des Bindegewebes zu verbessern.
Im Fazit weist Dawils darauf hin, dass eine rein lokale Behandlung der Hand die komplexen faszialen Zusammenhänge nicht berücksichtigt. Eine ganzheitliche Betrachtung und fasziale Regulation könne jedoch helfen, Durchblutung, Stoffwechsel und Spannungsverhältnisse in der betroffenen Hand zu verbessern und damit den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
