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Morbus Dupuytren | fasziale Techniken

M. Dupuytren – Rebellion am Ende einer faszialen Kette

Beim Morbus Dupuytren verändern sich die Palmaraponeurose und andere bindegewebige Strukturen der Hand.

Durch die netzwerkartige Verbindung mit den proximal liegenden Faszien könnte es zur Spannungsübertragung zwischen den einzelnen Strukturen kommen.

Mittels faszialer Techniken können Therapeuten versuchen, die Spannungsverhältnisse und damit möglicherweise den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.


Ein Artikel von Michael Dawils, erschienen in der Fachzeitschrift "Praxis Handreha" Ausgabe 2022 ; 3 : 129 – 134 des Thieme Verlages.

Den kompletten Artikel finden Sie hier [1.905 KB] .

Mit freundlicher Genehmigung des Thieme Verlags.
Link: www.thieme-connect.de/products/ejournals/journal/10.1055/s-00043234

Leseprobe:

Patienten mit M. Dupuytren (Fasciitis palmaris) fragen immer wieder danach, was sie präoperativ tun können, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder im Idealfall zu verhindern. Postoperativ möchten sie wissen, wie sie die Entwicklung eines möglichen Rezidivs vermeiden können.

Die aktuelle Datenlage zeigt, dass es nach wie vor keine lokalen manuellen Techniken zu geben scheint, die das pathophysiologisch veränderte Gewebe im betroffenen Bereich der Hand und Finger strukturell verbessert.

Grund sind vor allem unzureichende Kenntnisse darüber, warum beim Morbus Dupuytren mehr Transforming Growth Factor Beta1 (TGF-Beta1) produziert wird.

Dieser Wachstumsfaktor wird primär für die vermehrte Umwandlung von Fibroblasten zu Myofi broblasten und die gesteigerte Kontraktionsaktivität verantwortlich gemacht.

Wipff et al. liefern 2 Erklärungsansätze für die gesteigerte Freisetzung des TGF-Beta1 im Rahmen eines M. Dupuytren als Ursache für die plötzlich auftretenden Kontrakturen: zum einen die vermehrte Bildung freier Radikale und zum anderen die Entwicklung einer lokalen Ischämie im Bereich der Palmaraponeurose.

Versorgung über Faszienbehandlung beeinfl ussen Nerven und Gefäße sind in ihrem peripheren Verlauf über das komplexe Fasziennetzwerk mit allen anderen anatomischen Strukturen des Körpers verbunden bzw. in diesen eingebettet.

Sind die Spannungsverhältnisse im Verlauf des faszialen Kontinuums gestört, kann genau dadurch die wichtige Versorgung/Ansteuerung der Hand negativ beeinflusst werden.

Daher sollten Therapeuten die faszialen Strukturen im Schulter-Arm-Hand-Bereich im Hinblick auf ihren Spannungszustand untersuchen und je nach Befund in die Behandlung einbinden.

Ein therapeutisches Ziel kann somit darin bestehen, für die bestmöglichen Rahmenbedingungen in Bezug auf die Durchblutung (arteriell/venös), die sensomotorische/vegetative Versorgung und die lymphatische Drainage im gesamten Bereich der betroffenen oberen Extremität und vor allem in der Hand zu sorgen.

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