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Morbus de Quervain bei Müttern | Mommy Thumb

Mit einem Kind beginnt für viele die schönste Zeit des Lebens.
Gleichzeitig werden damit neue, belastende Tätigkeiten zur Routine: Baby tragen, hochheben, füttern, an- und ausziehen etc.
Aus diesen Belastungen kann sich eine schmerzhafte Sehnenscheidenentzündung entwickeln.
Da häufig Mütter betroffen sind, nennt man die Tendovaginitis stenosans de Quervain auch „Mommy Thumb“.

Ein Artikel von Frau Cornelia Paries, erschienen in der Fachzeitschrift "ergopraxis" Ausgabe 11-12/20 des Thieme Verlages.

Den kompletten Artikel finden Sie hier [531 KB] .

Mit freundlicher Genehmigung des Thieme Verlags.
Link: www.thieme.de/ergopraxis

Leseprobe:

Eine häufig eingenommene Haltung in der Säuglingspflege ist das flektierte und ulnarduzierte Handgelenk bei gleichzeitig extendiertem und abduziertem Daumen.
Diese Haltung belastet auf Dauer das erste dorsale Sehnenfach am Handgelenk, durch das die Sehnen des M. abductor pollicis longus (APL) und des M. extensor pollicis brevis (EPB) verlaufen.
Die APL- und EPB-Sehnen werden in dieser Haltung gegen den Rand des Retinaculum extensorum gedrückt.
Werden diese Sehnen repetitiv oder anhaltend auf diese Weise beansprucht oder zu stark gedehnt (wie es bei kombinierter Daumenflexion und Ulnarduktion des Handgelenks der Fall ist), reagieren sie mit Schwellung, Verdickung der Sehnenscheide und Schmerz über dem Processus styloideus radii.
Eine Sehnenscheidenentzündung kann entstehen, die Tendovaginitis stenosans de Quervain.

Schmerzen beim Heben, Tragen, Anziehen → Häufig sind Mütter betroffen, da durch die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft und Stillzeit das Gewebe weicher und weniger belastbar ist. Deshalb spricht man bei dieser ehnenscheidenentzündung auch vom „Mommy Thumb“. Einfache Tätigkeiten wie das Windelwechseln sind plötzlich sehr schmerzhaft. Hilfreich wäre es, den überlasteten Sehnen Ruhe zu gönnen. Aber wenn ein Neugeborenes versorgt werden muss, ist
das Tragen einer Handgelenksstützschiene kaum möglich.
Ergotherapeuten können mit Betroffenen ein adäquates und schonendes Handling erarbeiten. Wichtig für den Behandlungserfolg ist, frühzeitig zu intervenieren. Denn oftmals beginnen die Symptome bereits in der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt. Etwa jede fünfte Schwangere leidet unter einer Entzündung der Sehnen. Es erfordert Mühe und mitunter Kreativität, die Art und Weise zu ändern, wie Eltern ihre Hände im Umgang mit dem Baby einsetzen können.

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