Heilung der Beugesehnenverletzungen
Ein Artikel von Prof. Dr. med. Hossein Towfigh
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Leseprobe:
Fortschritte in der Beugesehnenchirurgie an der Hand beruhen im wesentlichen auf Forschungsergebnissen über die anatomische Gefäßversorgung der Sehne und auf der prinzipiellen Möglichkeit der primären Sehnenheilung bei ungestörter Vaskularisation und frühfunktioneller Zugbeanspruchung der genähten Sehne wie von Matthews und Richards sowie Lundborg und Wray festgestellt wurde.
Die besondere Anatomie der Blutversorgung, die durch die Sehnendurchtrennung unterbrochen wird, ist das Kernproblem der rekonstruktiven Sehnenchirurgie.
Der Heilungsprozeß der Sehne nach Durchtrennung wird bis heute uneinheitlich beurteilt. Skoog, Lindsay und Potenza beschreiben eine periphere Sehnenheilung, wonach die Sehnenzellen nach Verletzung inaktiv sind. Nach ihrer Auffassung geht die Sehnenheilung von dem umgebenden Gewebe aus, wobei die neuen Fibroblasten von Gefäßsprossen gebildet werden, die von der Peripherie her einwachsen. Von diesem Gewebe bzw. Peritendineum stammen die sogenannten Entzündungszellen, die die Lücke zwischen den Sehnenstümpfen mit Bindegewebe und Gefäßen ausfüllen bzw. eine völlige Verwachsung der Sehne mit der Umgebung stattfindet. Die Verwachsungen treten in solcher Stärke auf, je nachdem, wie ausgedehnt das Trauma bzw. die Verletzung der Sehne ist. Es können sich zuweilen derbe Verwachsungsstränge ausbilden, die dann nur opertiv beseitigt werden können.