CRPS-I-Syndrom (Morbus Sudeck)
Ein Artikel von Herrn Rainer Zumhasch und Herrn Michel Thill aus der Fachzeitschrift "Zeitschrift für angewandte Wissenschaft • Jg. 10 (2) • Oktober/November 2009" Artikel lesen [1.123 KB] Quellnachweis: www.verlag-modernes-lernen.de |
Leseprobe:
1. Einführung
Die ersten Beschreibungen von Causalgien datieren von 1864 und wurden nach Schussverletzungen mit Nervenbeteiligung bei Soldaten während des amerikanischen Bürgerkrieges beobachtet (Mitchell,
Morehouse & Keen, 2007). Aus einem von Paul Sudeck 1902 veröffentlichten Artikel stammt der im deutschsprachigen Raum gebräuchliche Begriff des Sudeck Syndroms (Sudeck, 1902).
Erstmals wies Leriche im Jahr 1916 auf eine Mitbeteiligung des sympathischen Nervensystems bei CRPS hin (Leriche, 1916). Livingston beschrieb die Pathogenese von CRPS als einen „Teufelskreis“, in welchem durch die nozisensorische Aktivierung des Interneurenpools des Rückenmarks eine erhöhte symphatische Efferenz entsteht.
Die daraus resultierende Vasokonstriktion mit Ischämie des Gewebes sorgt hierbei für einen erneuten nozisensorischen Reiz auf Rückenmarksebene (Livingston, 1943). In seiner letzten Publikation weist Sudeck noch einmal auf die Ähnlichkeit der Symptome einer Entzündungsreaktion
und der Symptome von CRPS hin (Sudeck, 1942).