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Hesse beschreibt, dass Narben aus faserreichem, funktionell eingeschränktem Gewebe bestehen können und sowohl Bewegung als auch Körperbild beeinflussen. Eine erfolgreiche Therapie setzt die Kenntnis der Wundheilungsphasen voraus: Entzündungs-, Proliferations- und Remodulierungsphase. In jeder Phase muss die Behandlung dosiert und an die Gewebestabilität angepasst werden, da übermäßige Reize zu neuen Entzündungen führen können.

Für die Befunderhebung werden Parameter wie Narbenalter, Wundheilungsphase, Entstehungsmechanismus, Schmerz, Sensibilität und Beweglichkeit erfasst. Ergänzend werden standardisierte Bewertungsinstrumente wie die Vancouver Scar Scale oder Patient/Observer Scar Assessment Scale empfohlen.

Die Therapieformen umfassen verschiedene manuelle und physikalische Verfahren. Das Narbenschwimmen mobilisiert oberflächliche Hautareale sanft gegen das darunterliegende Gewebe. Bei der Narbenmobilisation werden Längs- und Querverschiebungen sowie das Abheben der Narbe eingesetzt, um Verklebungen zu lösen und die Elastizität zu fördern. Die Gelenkmobilisation unter Narbenfixation kombiniert passive Bewegungen mit manueller Stabilisierung der Narbe und verbessert die Bewegungsfreiheit.

Ergänzend kommen kosmetische Massagen und Funktionsmassagen zur Anwendung, abhängig davon, ob der Fokus auf Beweglichkeit oder Erscheinungsbild liegt. Bei sklerotischen Narben empfiehlt Hesse die Schröpfbehandlung, um Durchblutung, Stoffwechsel und Gewebemobilität zu steigern. Außerdem kann die Vibrationstherapie als Eigentherapie genutzt werden, um Lymphfluss, Elastizität und Durchblutung zu fördern.

Im Fazit betont Hesse, dass Narbenbehandlung ein langfristiger Prozess ist, der Geduld und regelmäßige Reizsetzung erfordert. Eine individuell abgestimmte Kombination aus manueller Therapie, Eigenübungen und aktiver Mitarbeit der Patientinnen und Patienten führt zu den besten Ergebnissen. So lassen sich Beweglichkeit, Funktionalität und ästhetisches Erscheinungsbild der Narbe nachhaltig verbessern.

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